Donnerstag, 25. Oktober 2012

€ 3,79 (ohne MwSt): Schutzgelderpressung oder Paranoia?

Dear Customer,

Did you know that telephone fraud (Betrug) in Ireland has significant increased …...

Wir haben Post. Von unserer Telefongesellschaft. Völlig kundenorientiert weißt sie darauf hin, dass böse Buben am Werk sind: Hacker. Schäden in Höhe von zehntausend und mehr Euros (in zwei Tagen!) seien durchaus möglich, wenn sie sich in unsere Telefonanlage einklinken und teure Auslandsgespräche führten oder kostenpflichtige Service-Nummern anwählten. Und mit so etwas müsse man täglich rechnen.

Alles Hacker, oder ......?
Aber dagegen hat unsere Telefongesellschaft etwas unternommen und ein Rund-um-die-Uhr-Warnsystem entwickelt. Alles, um unser Risiko zu minimieren. Im Falle eines Betrugsversuchs würde unsere Telefonleitung sofort gesperrt. Und unser Risiko wird minimiert. Maximale Eigenbeteiligung im Falle eines erfolgreichen Hacker Angriffs: schlappe 400,- €.



Kosten für den Zusatz-Service: 3,79 € plus Mehrwertsteuer. Aber erst ab dem 1. November 2012. Im Oktober sind (waren) wir noch gratis geschützt. Und sollten wir mehr wissen wollen: unter 1800 93 8 …. würden wir mehr erfahren können.

Wir wollten und riefen an: zwecks Infoerhebung zuerst einmal bei der Verbraucherberatung. Nein, dort hätten sie noch nichts von derlei Betrugsfällen und Gegenmaßnahmen gehört. Nicht anders war es bei der COMREG (Commission for Communications Regulation). Auch im Internet sind wir nicht fündig geworden.

Also: Anruf bei der angegeben Service-Nummer der Telefongesellschaft. Wir seien sehr überrascht gewesen, dass weder bei der Verbraucherberatung noch bei der COMREG jemand von so üblen Telefon-Hackern gehört hätte und würden doch gerne ein paar Details erfahren. Z.B. wie viel Betrugsfälle es denn bisher überhaupt gegeben hätte und ob es Hackern wirklich möglich sei, sich in analoge Festnetznummern mit nur einer Leitung einzuhacken. Und ob denn nicht eigentlich die Telefongesellschaft für die Sicherung ihrer Leitungen gegen unbefugte Nutzung zuständig sei ….....
Erstaunen am anderen Ende der Leitung. Vor allem darüber, dass wir uns bei Verbraucherschutzorganisationen erkundigt hatten! Zum eigentlichen Gegenstand unserer Fragen: keine Antwort. Wir bestehen aber drauf.

OK, innerhalb der nächsten zwei Tage würden wir per Email umfassend informiert. Die Email kam erwartungsgemäß …..nicht. Also: ein weiterer Anruf.

G., die in unserem Namen angerufen hat (denn Margot und ich wären der Angelegenheit sprachlich leider nicht gewachsen) wurde sofort wiedererkannt. Es war dieselbe Ansprechpartnerin am Service-Telefon. Wieder Fragen ohne Antwort, wieder die Vertröstung auf eine klärende Email seitens ihres Vorgesetzten innerhalb der nächsten zwei Tage. Die erwartungsgemäß …...

Heute dann der dritte Anruf mit - nach zahlreichen (!) Abwehrversuchen - offizieller Beschwerde. Was in Irland bedeutet, dass Beschwerdeführer ein gesetzlich verbrieftes Recht darauf haben, innerhalb von 10 Arbeitstagen eine Stellungnahme zu erhalten.

Also: abwarten! Die Frist für die Ablehnung des 3,79 € - Angebots läuft allerdings schon eine Woche vorher, am 31. Oktober, aus. Was tun?

Wer will schon Gefahr laufen, dass böse Hacker einem teuer mitspielen? Oder böse Leute böse Hacker (zwecks Statuierung eins Exempels) beauftragen, jemandem böse mitzuspielen? Und wer hat die Zugangsdaten zu unserer Telefon- und (!!!) Kreditkarten-Leitung? Und wie werden diese Daten (von wem gesichert)?

Fragen über Fragen. Und die Service-Line der Telefongesellschaft ist erstaunt. Über Fragen. Und über Fragen bei Verbraucherschutzorganisationen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt …............

(Fortsetzung folgt!)

1 Kommentar:

  1. Ich finde es schon klasse, dass Ihr qwirklich versucht etwas darüber herauszufinden. Wie viele von uns gehen über solche Schreiben einfach hiwneg ohjen sich Gedanken zu machen? Ich finde es eien Sauerei einfach höhere Gebühren zu erheben und sich dann um eine Auskunft zu drpcken, WENN es denn wirklich so ist wie im Schreiben steht, dann ist das doch nicht zu viel verlangt1 Die ganze Rumdruckserei lässt leider nur vermuten, dass es ebene nicht ganz so koscher zugeht. ich drücke die Daumen

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