Sonntag, 22. Mai 2011

sunny Sunday on Iveragh

Blick aus Margots Schlafzimmerfenster:
Ausflugswetter? Ausflugswetter!






Derrynane Beach
(Ring of Kerry)












Lamb´s head:

eine kleine Halbinsel
auf Iveragh












Boat Trips?
Bei dem Seegang bleiben
wir lieber an Land!












Margot: "Deine Ohren kriegen
ja Besuch, heute!"
































Lamb´s Head Pier












In der Ferne:
Deenish und Scariff Island



















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Samstag, 21. Mai 2011

Night live in Kenmare

Und wie ist das denn nun eigentlich: irischer Alltag? Realität jenseits von Böll, Giordano, Sotscheck. Merian, HB-Atlas & Co.?
Different! Heute, Samstag Nacht, ist es z.B.: "bumm, bumm"! Alles hat doch seinen Preis; also auch die zentrale Lage "unseres" Häuschens. Es ist eben nicht nur eine Minute zum Lebensmittelladen und drei Minuten von unserem Laden entfernt, sondern auch 1,5 Minuten zum "Square Pint"; der Disco für Bedürftige aus einem Umkreis von 25-30 km.

Die Bässe dröhnen, der Drummer drummt und ein Happy Birthday (völlig falsch angestimmt) klingt, besser: tönt und vibriert durch´s  geschlossene Fenster. Na, dann man zu! Und die Saison hat noch lange nicht begonnen ............!

Aber: all die Wochenenden, Geburtstage und Hen-Parties wollen gefeiert werden. Am sechsten Wochentag geht es eben hoch her. Am 7. allerdings auch: Da tönen dann die Ceili Dancer Rhythmen der 65-up durch´s Fenster; allerdings nur bis 23.oo Uhr und nicht erst ab 23.oo Uhr.

Wir üben uns in Geduld und freuen uns auf´s nächste Jahr: in einem anderen Quartier!

Dauerregen bis 17.30 Uhr

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Freitag, 20. Mai 2011

Fachberatung: is doch klar

Jemand kommt in den Laden und möchte tworings ???? Na ja, we have several rings: sterling silver and silver plated once; foam corall, for example and also quite a few rings with semiprecious stones.

Ich ernte verständnislose Blick. Nun denn, war wohl die falsche Antwort ....!? Flucht nach vorne: Sorry, just opened; sorry my English, what do you mean? Die Kundin deutet auf ihren Fuß und es sei für ihre Tochter. Jetzt dämmert´s: toe-rings! Sie sucht einen Zehen-Ring. Oh sorry, we havn´t ......

etwas später:

drei junge Frauen schauen sich um: gorgeous, isn´t it pretty, ....! Probieren dies, probieren das. Nach 10 Minuten, an mich adressiert: o.k., mal sehen, wie teuer die Nacht wird. Vielleicht kommen wir morgen wieder ...........!

Donnerstag, 19. Mai 2011

Wiedergefunden: 21.8.2010 (tb-notizen)

 Wie oft ich jetzt schon hier vorbeigekommen bin, ohne hinein zu gehen und einen "Sofa-Tee" zu genießen .....? Heute, jetzt (!), wird´s aber mal Zeit. Schnell noch zum Hallissey´s eine FAZ holen und hoffen, dass mir in der Zwischenzeit niemand den Platz klaut. ............... Hat geklappt. Ich sitze. Mit Tee und Zeitung.

"......... dann wird fast alles besser; nur dass ich in Killarney die Abfahrt zu den Seen verpasse und wir die Alternativ-Strecke nach Kenmare fahren und im Stau (!!!) ankommen. Doch dann ist alles o.k., denn: „tschechischen Bieres“ (mehr darüber später einmal) gibt ’s reichlich und das (!!) Sofa ist frei

Bilderbuchankunft bei freundlichem Himmel im farbenfrohen Kenmare; Panini and Tee for Two im Café Mohca. Danach geht Margot einkaufen (weil ich ja fahre) und ich genieße meinen Sofaplatz und versuche, die vielen Eindrücke aufzunehmen: die abgefahrene, typisch irische Farbpalette der Fassade von Quills - immer wieder sonnenbeschienen leuchtend; die unterschiedlichen Touri-Typen, die das Schaufenster fast direkt vor meiner Nase passieren; die bordeauxrot angestrichene Tür mit altem Holzrahmen  und seitlich daneben die Pinnwand mit bunten Infozetteln. Ich bin ja wirklich kein Kaffeehaus-Typ, aber hier - auf diesem Sofa – find ich ´s einfach klasse; und wenn dann noch - wenigstens mal für ein paar Minuten – kein Auto auf dem Standstreifen parkt und der Blick ungestört auch noch auf die etwas brüchige Natursteinmauer und das schwarz lackierte schmiedeeiserne Gitter des kleinen Parks auf der anderen Straßenseite fallen kann – inclusive der in alle Himmelsrichtungen zeigenden Hinweisschilder: visueller Genuss pur. Akustisch unterlegt von der angeregten Unterhaltung dreier junger Frauen mit Kind, deren typisch englisch-irische Betonungsweise und Stimmführung bedeutet: tatsächlich, wir sind angekommen. Die gerahmten, bunten Kunst- Werbeposter „Kenmare-Summer 2003,04,05“ hängen immer noch an den Wänden. Alles bekannt, schon ein paar Mal gesehen ….................... und genossen. Urlaub mit Wiedererkennungseffekt von Anfang
an!

Mittwoch, 18. Mai 2011

Kenmare - Fassaden







Bioladen mit Hund und Widder(kopf)


















Mittwoch ist Markttag







O´Donnabhan mit Bikern
















Alain (ohne Kunden)













"Paddywagon": mit Kunden?
















vielleicht hilft Regen?



















............... hilft!

Dienstag, 17. Mai 2011

Müllhaufen in der Ladenmitte


Zurück schweifende Gedanken beim Tee .........
Wir lachen herzlich als wir daran denken, wie nach der Anlieferung und zu "Handwerkerzeiten" unser "Müllhaufen" in der Ladenmitte aussah. Und was draus geworden ist!!!
(Was Franzis und all die anderen damals wohl gedacht haben mögen ....!?)












Aber selbst wir hatten ja keine Ahnung,
wie´s wohl werden könnte ..............!???

Montag, 16. Mai 2011

Just pictures II

from Killarney to Moll´s Gap

Kenmare:

 Teamwork

after work

a working bumble bee

and a busy bee - even when she´s walking

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Ein neuer Rundbrief

hallo, ihr lieben,                       
Julie sells real Irish stuff
ja, ihr habt ja recht,  erst so viele neue nachrichten und dann länger gar nichts?!!!!
aber auch nach ganz viel aufregenden wochen mit super erlebnissen und zum glück erfolgen braucht man dann mal so etwas wie alltag!  und den haben wir versucht uns zu schaffen!

ein bißchen alltagsstruktur -- zum beispiel, ich gehe morgens in den laden und norbert am abend und dazwischen sind die verkäuferinnen da.  außerdem möchten wir feste freie tage einplanen für jeden. und die erste zeit war eben auch anstrengend!  aber die herrliche landschaft hier ist einfach ideal und läd zum entspannen ein.  und bis zum oktober ist ja auch zum glück noch lang!

ich hab mir jetzt meinen arbeitsbereich hier aufgebaut - hört sich ja nach was an, aber es ist doch sehr behelfsmäßig in meinem kleinen schlafzimmer und ich hab gerade noch platz zum schlafen in dem ganzen chaos.  das gefällt mir nicht so, aber im nächsten jahr gibts ja hoffentlich ein größeres haus.  und die ersten schönen armbänder sind schon da, also, was solls!!

aus dem fenster meines zimmers hab ich auf jeden fall einen schönen blick!  die rotweiße katze des nachbars räkelt sich auf dem dach, die touris, die den steinkreis besichtigen wollen, schieben vorbei und gestern hats auch noch ständig  "gemuht"! dabei sind wir nun echt in einem stadtsträßchen!  ich glaube, die arm scheinenden nachbarn im haus gegenüber halten sich im stall eine kuh - vielleicht sollte ich da mal nach milch fragen!









in der  letzten woche war der erste besuch aus deutschland da,  sabine und günther aus münchen!  und mit ihnen kam auch das typisch irische wetter, das uns ja schon fast fehlte. norbert hatte uns dann am sonntag in ein feines hotel zum tee eingeladen  -  schönes altes silber, kamin an........aber wir waren nach unserem gang so naß, das uns das wasser fast aus den schuhen lief!  aber gut ausgebildete kellner verlieren nicht die fassung  -- kein sonderplatz mit plastiksitzen, nein, wie alle, schöne plüschsessel  und tea +scones!    der nächste auf dem platz hatte vielleicht hemmungen sich zu setzen, da er einen menschen mit inkontinenz
vermutete!!!! wer weiß??

so und jetzt macht norbert weiter..............................dicke grüße für euch von margot
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hello again,                               

bei mir wird´es heute leider etwas knapper mit den Zeilen. Ich habe nämlich (fast) Druckerschwärze, will sagen Bits- and Bytes-Geschwärztes vor den Augen und auch der Blick wird immer bildschirm-rechteckiger.
Verzeiht also, wenn ich hier nur ein paar liebe Grüße anfüge und den Hinweis auf:

http://mano-aquamarine.blogspot.com/

Hat mir viel Spaß gemacht, war aber auch ´ne Menge "Arbeit". Vielleicht mag sich ja der eine oder die andere von Euch mal einlinken und ein, zwei Kapitelchen ansehen. Vieles fehlt, manches ging sicherlich optisch noch etwas ansprechender und inhaltlich pointierter ....... Aber, aber: die Zeit, die Zeit! Und: wir sind schließlich nicht (nur) zum Vergnügen hier!!

Viele liebe Grüße also und einen guten Start in die neue Woche

Norbert

Sonntag, 15. Mai 2011

Just pictures


Gyni from Munich

Sonntagabend, Kerry auf dem Weg nach Hause getroffen: 
Hi Norbert, How are you? ........Ach , sag mal, wer war das denn nochmal, der da am letzten Mittwoch bei der Session mitgesungen hat? Na, Günther. Günther aus München! Ach ja. War ja klasse; obwohl, ............... zuerst dachte ich ja: die Sprache ..............., kann ich doch gar nicht verstehen. Aber dann, nach dem zweiten Lied: Ich hab richtig gerne zugehört. Du weißt ja, und ausprobiert, ihn auf der Harp zu begleiten! (Wie Bobby übrigens auch, auf der Gitarre. Und das, obwohl schon der ein oder andere "Jazz- Akkord" notwendig war.)

War mal wieder ein schöner Abend. Und wann gibt´s das schon: bayrisch im Crowley´s!? Günthers Freude am Singen und das, was er gesanglich drauf hat, kam wirklich gut über. Beim dritten Lied war´s nämlich nicht nur in der Musiker-Ecke ruhig. (Fast) der ganze Pub hat zugehört!

Samstag, 14. Mai 2011

akzentfrei in Kerry!?

Englisch ..... gut ... sprechen! Welches? Oxford-Englisch, Kenmare-Englisch, US-Englisch, Irisches, Dubliner?
Deutsch .......gut ... sprechen! Hochdeutsch, Berliner, Sächsisch, Platt (Münsterland oder Papenburg ....)?

Alles nicht ganz so einfach für mich, dachte ich. Bis gestern.

"Your English is very good, without any accent" hat Eleonor gesagt. Und die muss es schließlich wissen. Als gebürtige Irin. Außerdem ist sie für dieses Jahr Präsidentin vom Schützenver.... mmhh Golfclub geworden und sie ist unser Landlord, will heißen: unsere Vermieterin. Also der Landlord unseres Häuschens. Der Landlord unseres Shops dagegen ist Francis) .Vermieterinnen sind hier eben ... Lords. Und Lords kennen sich ja wohl aus mit ihrer Muttersprache.

Damals im Oktober, bei der Anmietung unseres Häuschens, war Eleonor verständlicherweise an einer Kaution- und Mietvorauszahlung gelegen. Hat sie natürlich auch bekommen. Wir wollten ja ihr Häuschen. Jetzt weiß sie, dass wir tatsächlich gekommen sind und pünktlich unsere Miete zahlen. Scheint sich aber immer noch ein wenig um unser finanzielles Wohlergehen (und die fortdauernde Sicherheit ihrer Mieteinkünfte)zu sorgen. Jedes Mal, wenn sie an unserem Shop vorbeikommt, also mehrmals am Tag, sieht sie (ganz oft) Mety, Merly oder Aileen hinter der Ladentheke und nicht uns. Ob wir denn nicht lieber weniger Geld für unsere Angestellten bezahlen sollten, die seien doch sicher nicht ganz billig ........!?

Ich versuche zu erklären: Unser Englisch sei nicht so gut, sehr verbesserungswürdig. Daher bräuchten wir die drei. Damit unsere Kunden - auch sprachlich - gut beraten würden. Darauf hin Eleonor: But your English is very good, without any accent! Gut und ....... ohne Akzent! Ich traute meinen Ohren nicht. Gestern. Heute aber weiß ich, ich bin auf dem richtigen Weg:

Sagte nämlich eine Kundin aus Dublin, als ich ihr erzähltr, dass wir erst vor knapp zwei Monaten den Shop eröffnet haben und seit (knapp) drei Monaten hier sind zu mir: Na, sie haben sich aber schon so einen richtigen Kerry-Akzent zugelegt!

Akzent? Kann doch nicht sein! Akzentfrei, hat Eleonor gesagt. Und die muss es ja wohl wissen. Sie kommt schließlich aus Kenmare, Co. Kerry. Und Kerry ist: ...... "das Kingdom"!

Freitag, 13. Mai 2011

Eleonor und der Sprachautomat

Ich lausche; besser: ich höre zu. Einem Zwiegespräch zwischen Eleonor und dem Sprachautomaten von ESB (irische Elektizitätswerke).
Eleonor gibt ihre Kundennummer durch, Ziffer für Ziffer, dann höre ich nur noch: "yes"-"no"-"no"-yes- .......help!"; wie bekannt mir das vorkommt! Es endet jedes Mal bei "help!", wenn man´s mit dem Ansageautomaten versucht!. Jetzt bei Eleonor und zuvor schon 2, 3 mal bei Mety und ihren Versuchen, bei Eircom (Telefongesellschaft) etwas zu klären.

"Help" als Endstation auch bei Suzanne, die es, wegen des Shop-Stroms, ebenfalls mit ESB zu tun hatte.

Suzanne hat für uns mehrfach (!) die Schleife durchlaufen, bis sie endlich persönlichen Kontakt hatte. Aber dann wollte die ESB-Telefonistin - nach fünfminütigem Palaver mit Suzanne - plötzlich doch die Stimme der tatsächlichen Kunden, die ihr Suzanne´s Angaben bestätigt, hören.

Ich also an den Apparat und sage (in perfektem Englisch, versteht sich): "Norbert speaking" und reiche dann den Hörer zurück, da ich die folgende Wortkaskade nicht verstehe. Susanne zur ESB-Stimme: Ja, das war Norbert, ja der Shop läuft auf den Namen seiner Frau; aber Norbert ist doch der Ehemann ........ !? Suzanne wendet sich vom Telefon ab und sagt zu mir: da hilft alles nichts: sie will Margot als Rechnungsadressatin persönlich sprechen. Kurz überlege ich, ob ich nicht Suzannes Kollegin Groinne bitte, "Margot" ins Telefon zu sagen, entscheide mich dann aber doch schnell, die 100 Meter zum Laden zu laufen, um Margot persönlich ihren Namen nennen zu lassen. Sie macht´s, sagt "Margot speaking", gibt den Hörer zurück an Suzanne, weil auch sie weiter nichts versteht: die ESB-Frau ist´s zufrieden: und der Strom ist endlich angemeldet.

Und, nicht zu glauben, jetzt das gleiche Spiel: Eleonor will eine Zählerstandänderung durchgeben, doch auch ihr (Vor-)Name steht nicht auf der Rechnungsadresse. Michael steht da. Nein, Michael sei nicht da. Ja, sie sei die Ehefrau. Und sie hätten ein gemeinsames Geschäft. Und ob sie denn nicht ihren Namen mit notieren könnte. Aber es ginge doch nur darum, eine Zählerstanderhöhung durchzugeben. Nein, Michael ist wirklich nicht da und außerdem: ihr Mann habe schon seit 30 Jahren keinen Rechnungsbetrag mehr selbst überwiesen, der wisse gar nicht, wie das geht.

War es Mitleid, war es die resolute Stimme von Eleonor? Keine Ahnung ........... Die ESB-Stimme hat tatsächlich die Zählerstandänderung angenommen. Schlappe 25 (!) Minuten hat die Prozedur gedauert. Wir erhalten eine aktualisierte Rechnung.

Mittwoch, 11. Mai 2011

vät is bäd

Montag bis Mittwoch: drei Tage ziemlich "Ebbe" in der Kasse; ach, macht doch nichts, kennen wir von Sylt doch auch; was also soll´s! Stimmt zwar, aber: ...... "Selbstberuhigung" stimmt auch!

Adrian: "Vat is bad!"
So lange sind wir schließlich doch noch nicht hier. Die Löhne wollen bezahlt werden und, vor allem: diese verflixte VAT-Nummer. Wenn die man bloß nicht wäre! "VAT is bad"! Gesprochen: "Vät is bäd!".

Kaum zu beschreiben, wie eindringlich Adrian, unsere Steuerberater, versucht hat, uns diese Formel tief ins unternehmerische Bewusstsein einzuimpfen. Wohlwollen. Sehr wohlwollend! VAT is bad!

Aber, was hilft´s? Ab einem bestimmten Umsatz ist "VAT" unumgänglich. Vorschrift!

Erreichen wir diese VAT-Umsatz-Grenze? 3 Tage Ebbe in der Kasse sind 10% von 30 April-Tagen. Und 10 % sind bekanntlich kein Pappenstiel. Sinkt der Durchnittsumsatz? Bleibt er? Steigt er? "VAT" oder "Nicht-VAT", das ist hier die Frage. Und sowohl das eine als auch das andere kostet!

Die Formeln lauten:

VAT-Nr. beantragt und zu geringer Umsatz = Verlust (im mittleren vierstelligen Bereich)
VAT- Nr. nicht beantragt und zu hoher Umsatz = Verlust (dgl.!)

Bis übermorgen müssen wir uns definitiv entscheiden.
Wir setzen auf: VAT-Nr beantragen und genügend Umsatz machen. Bitte Daumen drücken!!!!

Donnerstag, 5. Mai 2011

Sitze Tagebuchnotizen tippend auf meinem Bett im 2,20 x 3,80 Schlafzimmer. Das Wellblechdach leuchtet sonnenbeschienen und Regentropfen tropfen: also wird es wohl auch irgendwo einen Regenbogen zu sehen geben. Vielleicht ja sogar einen von den ganz Bunten und Großen mit dem besonders weiten Bogen. Einen von denen, wie ich sie zuhause noch nie habe sehen können. Ist doch ein schöner Gedanke, wenn man durch ein Klein-Raum-Fenster sozusagen himmelfrei vor die (Wellblech-)Wand schaut.

Gut, dass wir uns unser Häuschen - zumindest bisher - nicht schön reden müssen. Da gäbe es einiges zu reden, denn schön ist es nur sehr bedingt. Aber sehr praktisch in Bezug auf Größe, Raumaufteilung und Lage (3 Minuten sind´s zum Shop, eine Minute zum Lebensmittelladen und zwei in den Pub). Außerdem war es damals, im Oktober 2010, sehr angenehm, 5 Monate im Voraus ein Häuschen für 8 Monate mieten zu können. Bei all den Unsicherheiten zumindest etwas, was uns sicher war: Dach, Küche, Kamin und Bett.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Session im Crowley´s

20.00 Uhr: war ein langer Tag heute, einige Orga-Jobs haben gut geklappt: TV. ..... Na ja!

22.15 Uhr: Ob "die" sich im Crowleys wohl so langsam warm spielen? Ist doch heute "mein" Session-Tag: Mittwoch eben.
Soll ich mich noch mal aufmachen oder den Tag doch lieber in Ruhe ausklingen lassen .......... Mh .......... Ok.: ein Guinness kann nicht schaden!

22.40 Uhr: Eintritt ins Crowley´s (durch die Western-Saloon-Tür,irische Art, ins schummrige Dunkel mit den burgunderroten Wänden) Mh! Komisch, letzten Mittwoch war´s hier doch rappel-voll und die Musik schon zugange. Heute: max. 20, 25 Leute im Pub und kein Instrument, kein Gesang zu hören. Aber hinter der Theke steht doch Sheela. Und wenn Sheela da ist, hat Pete seinen freien Abend und an dem singt er doch normalerweise ......... Kein Pete in Sicht. Und auch kein Mischpult zu sehen; was ein untrügliches Zeichen dafür wäre, dass er und (zumindest) Bobby etwas zum Besten geben.

Dann ein zweiter Blick: ach da, zumindest Bobby ist zu sehen; zusammen mit Kerry, .......... wie Co. Kerry. Ihn habe ich noch gerade gestern mit seinen ebenfalls dunkelbraunen Kindern vor unserem Shop getroffen. Er (oder seine Eltern) kommen aus Pakistan. Oder Indien? Oder Indonesien? Seine Kinder, 7 und 11 sprechen auf jeden Fall reinsten Kerry-Akzent; sagt Aileen (ich selbst kann das noch nicht so ganz genau zuordnen; auch wenn ich von Tag zu Tag etwas besser höre).
Noch wer anders kommt herein; wohl auch in Erwartung einer Session: Wo ist denn Peter? Ach, der ....!? Muss heute mal seiner Frau Gesellschaft leisten, wo er doch sonst an fast aller Abenden hinter der Theke seines Pubs steht. Ach so: ........... seiner Frau Gesellschaft leisten; vielsagende Blicke, leichtes Schmunzeln und was Sheela dann sagt, um die Thekensprüche wieder in eine andere Richtung zu lenken, versteh´ich leider nicht ganz genau. Nur, dass sie Erfolg hat und wieder in zweier und dreier Talks geredet wird. Ohne Schmunzeln oder mehrdeutiges Grinsen.

Ich setzt mich zu Kerry und Bobby, wechsel ein paar Worte mit Sean, Rentner aus der Nähe von Kilgavin, den ich auch bereits seit drei, vier Sessions kenne und der mittwochs abends gelegentlich ein, zwei Traditionals zum Besten gibt; allein gesungen, mit dickem Bauch und tiefer Stimme und offensichtlich recht glücklich und zufrieden, wenn er anschließend von den jungen Ladies aus Cork, Dublin und Toronto umstanden und ins Gespräch gezogen wird.

Aber auch Sean macht heute keine Anstalten aktivierer zu werden. Habe ich ´was falsch verstanden?

23.10 Uhr aah; es war noch gar keine Gitarre "im Spiel". Jetzt erst bringt Sheela die Mittwochs-abends-Session-Gitarre, metallicdunkelgraublau, cutaway, Takamine: Come on Bobby, sing a song! Aber Bobby ist schon (oder noch?) etwas müde. Legt das Plektrum, das ihm Sheela aus einem kleinen Kästchen aus dem Thekenregal geholt hat - wofür sie extra auf eine kleine Trittleiter steigen musste - auf die Thekenklappe und widmet sich wieder seinem Guinness und wechselt mit einem Kerry-Akzent, den ich bestenfalls in einigen Jahren auch nur annähernd werde verstehen können ein paar Worte mit Kerry. Der versteht ihn offensichtlich. Muss also erlernbar sein, dieser Akzent; mit der Muttermilch hat Kerry ihn auf alle Fälle nicht aufgesogen .......!

Kerry, auch noch kein Lust, aktiv zu werden - oder will er nicht die Vorband für Bobby sein?: Norbert, come on! Play a song! Und auch Norbert weiß nicht so recht, was er will. Gestern noch dachte ich so für mich hin: forget it! Was soll der Stress! Mit Noten/Akkorden und Text vom Blatt
spielen is nich, hier im Pub. Macht zumindest niemand. Und vortragsreif auswendig kannst Du (ich hab mich - ausnahmsweise mal - geduzt) kaum was; kaum deutsche Lieder und schon gar nicht englische Texte; geschweige denn halbwegs fehlerfrei und mit einigermaßen akzeptabler Aussprache.

Also will Norbert auch nicht, ....... oder doch?

Ich spiel gerne, ich sing gerne, ich mag die Mittwochsabends-Atmosphäre. Ist nicht so trocken, wie es häufig die Traditional-Sessions sind. Irische Lieder, Country-Songs, Rock- und Pop-Oldies. Und spanische, französische oder italienische Touris bringen ebenfalls Abwechslung und sorgen für gute Stimmung. Auch wenn sie mal im Text stecken bleiben und der ein oder andere Akkord nicht ganz so überzeugend klingt. Nicht nur bei den Touris läuft´s manchmal nicht ganz so rund. Auch die local heros schwächeln gelegentlich. Was also soll´s, Norbert-Franz! Gib die Vorband, zier dich nicht, und profi-taktisch hast du doch auch zumindest drei, vier Songs auswendig gelernt, seitdem du weißt, wie hier der Hase läuft .......

Also spielt Norbert doch; sozusagen als "Vorband". St. James Infirmary (trad.), Kaffee und Karin (Element of Crime) und Chocolate Jesus (Tom Waits), da kann nicht allzu viel schief gehen. Geht auch nicht. Nicht mehr zumindest als bei den ersten beiden Malen. Nur dass ich mich gesteigert habe: von einem auf zwei auf drei Songs hintereinander .........!

Nicht unwahrscheinlich, dass demnächst noch mal wieder jemand ruft: Come on, Norbert. Play a song! Das mit dem Stress kann ich mir dann ja immer noch überlegen!