Mittwoch, 4. Mai 2011

Session im Crowley´s

20.00 Uhr: war ein langer Tag heute, einige Orga-Jobs haben gut geklappt: TV. ..... Na ja!

22.15 Uhr: Ob "die" sich im Crowleys wohl so langsam warm spielen? Ist doch heute "mein" Session-Tag: Mittwoch eben.
Soll ich mich noch mal aufmachen oder den Tag doch lieber in Ruhe ausklingen lassen .......... Mh .......... Ok.: ein Guinness kann nicht schaden!

22.40 Uhr: Eintritt ins Crowley´s (durch die Western-Saloon-Tür,irische Art, ins schummrige Dunkel mit den burgunderroten Wänden) Mh! Komisch, letzten Mittwoch war´s hier doch rappel-voll und die Musik schon zugange. Heute: max. 20, 25 Leute im Pub und kein Instrument, kein Gesang zu hören. Aber hinter der Theke steht doch Sheela. Und wenn Sheela da ist, hat Pete seinen freien Abend und an dem singt er doch normalerweise ......... Kein Pete in Sicht. Und auch kein Mischpult zu sehen; was ein untrügliches Zeichen dafür wäre, dass er und (zumindest) Bobby etwas zum Besten geben.

Dann ein zweiter Blick: ach da, zumindest Bobby ist zu sehen; zusammen mit Kerry, .......... wie Co. Kerry. Ihn habe ich noch gerade gestern mit seinen ebenfalls dunkelbraunen Kindern vor unserem Shop getroffen. Er (oder seine Eltern) kommen aus Pakistan. Oder Indien? Oder Indonesien? Seine Kinder, 7 und 11 sprechen auf jeden Fall reinsten Kerry-Akzent; sagt Aileen (ich selbst kann das noch nicht so ganz genau zuordnen; auch wenn ich von Tag zu Tag etwas besser höre).
Noch wer anders kommt herein; wohl auch in Erwartung einer Session: Wo ist denn Peter? Ach, der ....!? Muss heute mal seiner Frau Gesellschaft leisten, wo er doch sonst an fast aller Abenden hinter der Theke seines Pubs steht. Ach so: ........... seiner Frau Gesellschaft leisten; vielsagende Blicke, leichtes Schmunzeln und was Sheela dann sagt, um die Thekensprüche wieder in eine andere Richtung zu lenken, versteh´ich leider nicht ganz genau. Nur, dass sie Erfolg hat und wieder in zweier und dreier Talks geredet wird. Ohne Schmunzeln oder mehrdeutiges Grinsen.

Ich setzt mich zu Kerry und Bobby, wechsel ein paar Worte mit Sean, Rentner aus der Nähe von Kilgavin, den ich auch bereits seit drei, vier Sessions kenne und der mittwochs abends gelegentlich ein, zwei Traditionals zum Besten gibt; allein gesungen, mit dickem Bauch und tiefer Stimme und offensichtlich recht glücklich und zufrieden, wenn er anschließend von den jungen Ladies aus Cork, Dublin und Toronto umstanden und ins Gespräch gezogen wird.

Aber auch Sean macht heute keine Anstalten aktivierer zu werden. Habe ich ´was falsch verstanden?

23.10 Uhr aah; es war noch gar keine Gitarre "im Spiel". Jetzt erst bringt Sheela die Mittwochs-abends-Session-Gitarre, metallicdunkelgraublau, cutaway, Takamine: Come on Bobby, sing a song! Aber Bobby ist schon (oder noch?) etwas müde. Legt das Plektrum, das ihm Sheela aus einem kleinen Kästchen aus dem Thekenregal geholt hat - wofür sie extra auf eine kleine Trittleiter steigen musste - auf die Thekenklappe und widmet sich wieder seinem Guinness und wechselt mit einem Kerry-Akzent, den ich bestenfalls in einigen Jahren auch nur annähernd werde verstehen können ein paar Worte mit Kerry. Der versteht ihn offensichtlich. Muss also erlernbar sein, dieser Akzent; mit der Muttermilch hat Kerry ihn auf alle Fälle nicht aufgesogen .......!

Kerry, auch noch kein Lust, aktiv zu werden - oder will er nicht die Vorband für Bobby sein?: Norbert, come on! Play a song! Und auch Norbert weiß nicht so recht, was er will. Gestern noch dachte ich so für mich hin: forget it! Was soll der Stress! Mit Noten/Akkorden und Text vom Blatt
spielen is nich, hier im Pub. Macht zumindest niemand. Und vortragsreif auswendig kannst Du (ich hab mich - ausnahmsweise mal - geduzt) kaum was; kaum deutsche Lieder und schon gar nicht englische Texte; geschweige denn halbwegs fehlerfrei und mit einigermaßen akzeptabler Aussprache.

Also will Norbert auch nicht, ....... oder doch?

Ich spiel gerne, ich sing gerne, ich mag die Mittwochsabends-Atmosphäre. Ist nicht so trocken, wie es häufig die Traditional-Sessions sind. Irische Lieder, Country-Songs, Rock- und Pop-Oldies. Und spanische, französische oder italienische Touris bringen ebenfalls Abwechslung und sorgen für gute Stimmung. Auch wenn sie mal im Text stecken bleiben und der ein oder andere Akkord nicht ganz so überzeugend klingt. Nicht nur bei den Touris läuft´s manchmal nicht ganz so rund. Auch die local heros schwächeln gelegentlich. Was also soll´s, Norbert-Franz! Gib die Vorband, zier dich nicht, und profi-taktisch hast du doch auch zumindest drei, vier Songs auswendig gelernt, seitdem du weißt, wie hier der Hase läuft .......

Also spielt Norbert doch; sozusagen als "Vorband". St. James Infirmary (trad.), Kaffee und Karin (Element of Crime) und Chocolate Jesus (Tom Waits), da kann nicht allzu viel schief gehen. Geht auch nicht. Nicht mehr zumindest als bei den ersten beiden Malen. Nur dass ich mich gesteigert habe: von einem auf zwei auf drei Songs hintereinander .........!

Nicht unwahrscheinlich, dass demnächst noch mal wieder jemand ruft: Come on, Norbert. Play a song! Das mit dem Stress kann ich mir dann ja immer noch überlegen!

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